Edle russische „Matroschka“: Der Diamant im Diamant
Nur 5 mm misst der hohle Diamant-Skelettkristall aus Nyurba in Sibirien, in dessen Inneren ein kleiner loser Diamantkristall beweglich lagert. Einen perfekten dreidimensionalen Blick in den Hohlraum mit dem Tochterkristall erlaubt der virtuelle Querschnitt über eine zerstörungsfreie Röntgen-Computertomografie (rechts). Beide Fotos: Alrosa.ru
Das gab es noch nie: In einem geschlossenen hohlen Diamanten sitzt – frei beweglich – ein weiterer, kleiner Diamant! Dieser natürlich kristallisierte „Diamant im Diamant“ ist zwar nur knapp 5 mm groß und wiegt nur gut ein Zehntel Gramm, doch sein Fund sorgte im Oktober letzten Jahres für eine kleine Sensation. Das Stück stammt aus dem riesigen Nyurba-Tagebau am Wilui-Fluß in Sibirien, den der russische Diamantenkonzern Alrosa seit 2001 mit großem Erfolg betreibt: Die Jahresförderung aus diesem Kimberlit-Schlot beträgt 5 Mio. Karat – entsprechend 100 Kilo Diamanten. Alrosa bezeichnete den neuen Diamanten in einer Pressemitteilung als Matroschka, nach den traditionellen russischen Holzpuppen, in deren Inneren sich jeweils immer kleinere Puppen verbergen. Wie ein Video und eine Röntgen-Computertomografie des neuen „Doppeldiamanten“ zeigen [eng.alrosa.ru], stellt der äußere Diamantkristall ein dickplattig abgestumpftes und wie gefenstert erscheinendes Oktaeder dar (4,8 x 4,9 x 2,8 mm). Durch sein glasklares „Hauptfenster“ fällt der Blick auf ein leicht trüb wirkendes, tafelig verzerrtes Oktaeder (1,9 x 2,1 x 0,6 mm), das in dem 6 mm3 messenden Innenraum frei beweglich ist. Eventuell entstand die einzigartige Kombination durch ein sehr schnelles Wachstum des Diamant-Mutterkristalles (ähnlich dem Rahmenwachstum bei Fensterquarzen, vgl. Lapis 1/2019, S. 20), möglicherweise unter Einschluß zweiphasiger Fluide oder einer – später weggelösten – carbonatischen Füllung. Ende November 2019 ließ die Firma Alrosa verlauten, dass sie den einzigartigen „Matryoshka Diamond“ in ihre Betriebssammlung aufnehmen wird. Sie enthält bereits zahlreiche Kuriosa, darunter Rohdiamanten in Form eines hohlen (!) Schädels, eines Fußballs, eines Fisches oder eines 67 ct schweren Valentinstag-Herzens – allesamt unverkäuflich! every woman works sexy jobs for women.
Stefan Weiß
Kein verspäteter Halloween-Scherz, sondern ein echter Skelettkristall im Rohzustand ist dieser 4,8 g schwere Diamant-„Schädel“ (Fund 2018), der zur Betriebssammlung des russischen Konzerns Alrosa gehört. Foto: Alrosa / Instagram