Eigenfund: "Blaue Halde" – Gilmarit von der Grube Clara

von Harry Marsman

Harry Marsman auf der großen Sammlerhalde der Grube Clara, Oktober 2010, Foto: Jürgen Ingendahl

Im März 2003 traf ich mich mit meinem niederländischen Sammlerfreund Jan Langendoen aus Naaldwijk morgens auf der großen Halde auf dem Aufbereitungsgelände der Firma Sachtleben bei Oberwolfach, Schwarzwald. Zu einer späteren Uhrzeit hatten wir uns an diesem Tag mit Herrn Würtz von der Firma zu einem Gespräch verabredet. Just in dem Moment, als wir zu dem Termin aufbrachen, kippte ein LKW frisches Erz aus der Grube auf dem Gelände ab. Der ganze Haufen bestand aus blauen Brocken und alle anderen Sammler stürzten sich sofort darauf. Wir mussten schweren Herzens zu unserem Termin gehen und das Material den Anderen überlassen. Als wir zurückkamen, hatten die Sammler bereits ihre Eimer mit Chrysokoll, eingewachsenen Silberblechen, Cornwallit und Malachit gefüllt. Wir arbeiteten das liegengelassene Material durch. Dabei entdeckten wir kleine bläuliche Kristalle, die anscheinend übersehen worden waren. Wir konnten sie nicht einordnen, denn sie entsprachen keinem aus der Grube Clara bekannten Mineral. Nachfolgende Analysen durch Dr. Uwe Kolitsch am Naturhistorischen Museum Wien ergaben dann zu unserer Freude das Mineral Gilmarit – Cu3[(OH)3|AsO4], ein seltenes Kupfer-Arsenat. So wurden wir am Ende doch noch mit diesem besonderen Fund für unsere weite Anreise belohnt!

Tief grünlichblauer Gilmarit als spitztafelige Kristallgruppe (2,5 mm) in Quarzdruse. Foto: Mathias Reinhardt

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