In neuem Glanz: Museum Leogang mit Mineralienkabinett
Nach großzügigen Umbau- und Modernisierungsarbeiten strahlt das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang im Salzburger Land seit Ende Mai 2019 in neuem Glanz und mit doppelter Ausstellungsfläche. In einem der neuen Räumlichkeiten (Raum „Pinzgauer Kostbarkeiten“) präsentiert es unter anderem wertvolle Pinzgauer Mineralien – in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Bramberg, dem Naturhistorischen Museum Wien sowie den Gebrüdern Hofer und Steiner. Von Habachtaler Smaragden über Epidote aus dem Untersulzbachtal bis zu schönen Rauchquarzen ist alles dabei.
Die über 3200 Jahre alten Kupfergruben von Leogang stellen – nach Hüttenberg in Kärnten – das mineralreichste Bergbaurevier Österreichs dar. Derzeit kennt man aus Leogang rund 120 verschiedene Mineralarten. Auch in den Naturhistorischen Museen von Paris, London, Prag, München und Salzburg werden Leoganger Stufen aufbewahrt. Leogang_aktuell_09_2019 Aragonit_38-cm_usm_Bergbau--und-Gotikmuseum-Leogang.jpg Stufe (38 cm!) mit schwertförmigen Aragonit-Kristallen aus Leogang. Ausgestellt im Museum Leogang, Foto: Wolfgang Sauber Besucher-in-der-Bergmaennischen-Schatz--und-Wunderkammer-Kuratiert-von-Peter-und-Simone-Huber_Foto-Susanne-Bayer.jpg Besucher in der Bergmännischen Schatz- und Wunderkammer. Foto: Susanne Bayer Die-Schmiede-im-mittelalterlichen-Bergbaudorf_Foto-Sofie-Kirchner.jpg Die Schmiede im mittelalterlichen Bergbaudorf Hütten. Foto: Sofie Kirchner Rede-von-Kustos-Prof.jpg Rede von Kustos Prof. Hermann Mayrhofer bei der Eröffnung des Thurnhauses. Foto: Susanne Bayer https://www.lapis.de/images/lapis_aktuell/09_2019/Rede-von-Kustos-Prof.jpg Leogangit-65-cm_BB-u.jpg Das seltene Kupfer-Arsenat Leogangit als 6,5 cm breite Stufe von der Typlokalität. Ausgestellt im Museum Leogang, Foto: Wolfgang Sauber https://www.lapis.de/images/lapis_aktuell/09_2019/Leogangit-65-cm_BB-u.jpg sb-Schaubergwerk-Leogang.jpg Handgeschlägelter mittelalterlicher Stollen im Besucherbergwerk. Foto: ©Bergbau- und Gotikmuseum Leogang https://www.lapis.de/images/lapis_aktuell/09_2019/sb-Schaubergwerk-Leogang.jpg
So ist es Prof. Hermann Mayrhofer, Kustos des Bergbau- und Gotikmuseums, auch gelungen, Stufen aus der École des mines de Paris nach Leogang zu bringen. Diese Stücke stammen aus der berühmten naturwissenschaftlichen Sammlung Karl Ehrenbert Freiherr von Moll (1760-1838), Naturforscher und Hofkammerdirektor in Salzburg, Mitglied der bayrischen Akademie der Wissenschaften und als Staatssekretär 1810 maßgeblich an der Gründung des Münchner Oktoberfestes beteiligt. Das Kabinett besteht aus Schenkungen und Leihgaben privater und öffentlicher Sammlungen – gerade die Erzabtei St. Peter hat wesentliche Mineralien zur Verfügung gestellt. Ein sensationeller Fund mit Schwertaragoniten kommt aus dem Fundus der Sammler Franz Schmied (Bruck a.d.Glocknerstraße) und Johann Niederseer (Maishofen). Sehenswert sind auch die engen, handgearbeiteten Stollen und feuergesetzten Höhlungen des Besucherbergwerks im Ortsteil Schwarzleo, rund 5 km westlich des Museums Leogang, wo die Knappen im 14. Jahrhundert Silber, Kupfer und Quecksilber gewannen.
Ort: Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, Hütten 10, A-5771 Leo-gang, geöffnet 25. Mai bis 31. Oktober Di-So 10-17 Uhr. Führungen im Schaubergwerk Schwarzleo Di-So 12+14 Uhr (im Juli/August laufend von 10-17 Uhr).
Weitere Info: www.museum-leogang.at und www.schaubergwerk-leogang.com